Grüne Energie mit PPA – clever handeln, Kosten senken, Zukunft sichern

PPA Grüne Energie

Schwankende Energiepreise und der Druck, Klimaziele zu erreichen – das sind zwei der größten Herausforderungen für moderne Unternehmen. Aber was wäre, wenn es eine Lösung gäbe, die beide Probleme auf einmal löst? Corporate Power Purchase Agreements (PPAs) bieten genau das: Eine Möglichkeit, sich langfristig günstigen, grünen Strom zu sichern und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

In diesem Artikel stellen wir Ihnen die Welt der PPAs vor und beleuchten, warum sie zu einem unverzichtbaren Instrument für zukunftsorientierte Unternehmen geworden sind. Von den Grundlagen und Funktionsweisen über die verschiedenen Modelle bis hin zu den strategischen Vorteilen und potenziellen Risiken – wir erklären alles praxisnah und verständlich.

Erfahren Sie auch wie Ihr Unternehmen von dieser wegweisenden Strategie profitieren kann und erhalten Sie wertvolle Einblicke, die Ihnen helfen, fundierte Entscheidungen für eine nachhaltigere Zukunft zu treffen.


Was sind Corporate PPAs? Ein Grundverständnis

Ein Corporate PPA (Power Purchase Agreement) ist im Kern ein langfristiger Vertrag, durch den sich ein Unternehmen direkt mit einem Stromerzeuger verbindet. Über einen Zeitraum von oft 5 bis 20 Jahren sichert sich das Unternehmen die Lieferung von Strom zu einem im Voraus festgelegten Preis. Im Gegensatz zum herkömmlichen Stromkauf am Markt stammt diese Energie fast immer aus erneuerbaren Quellen wie Wind-, Solar- oder Wasserkraft.

Man kann es sich so vorstellen: Ein Unternehmen wird zum direkten Partner eines Windparks oder Solarkraftwerks, anstatt Strom über einen Versorger einzukaufen. Diese direkte Beziehung bietet entscheidende Vorteile, die über die reine Stromlieferung hinausgehen.

Warum sind PPAs so bedeutend für Unternehmen und die Energiewende?

  • Finanzielle Planungssicherheit: In Zeiten volatiler Energiemärkte bieten PPAs eine seltene Stabilität. Unternehmen können ihre Energiekosten über Jahre hinweg präzise kalkulieren, was eine enorme Erleichterung für die Budgetplanung darstellt.
  • Beschleunigung der Energiewende: Indem sich Unternehmen langfristig zur Abnahme von grünem Strom verpflichten, geben sie den Entwicklern von erneuerbaren Energieprojekten die notwendige Sicherheit. Diese Verträge erleichtern die Finanzierung neuer Anlagen, was den Ausbau von Wind- und Solarkraft massiv vorantreibt.
  • Nachhaltigkeit als Kernstrategie: PPAs ermöglichen es Unternehmen, aktiv ihre CO₂-Bilanz zu senken und einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Anstatt nur Zertifikate zu kaufen, unterstützen sie direkt die Produktion von sauberem Strom.

(Source: Redcliffe Training)

Zusammenfassend lässt sich sagen: PPAs sind ein leistungsstarkes Werkzeug, das wirtschaftliche Stabilität mit ökologischer Verantwortung vereint. Sie verwandeln die Beschaffung von Strom von einer einfachen Notwendigkeit in eine strategische Entscheidung, die nicht nur dem Unternehmen sondern vor allem auch der Umwelt zugutekommt.


Die verschiedenen PPA-Modelle: Physisch, virtuell und mehr

Die Welt der Corporate PPAs ist vielfältig. Je nach den Bedürfnissen eines Unternehmens und den technischen Gegebenheiten kommen unterschiedliche Modelle zum Einsatz. Die wichtigste Unterscheidung liegt in der Art, wie der Strom den Abnehmer erreicht.

Physisch vs. Virtuell (Synthetisch)

Diese Unterscheidung betrifft den eigentlichen Stromfluss:

  • Physische PPAs: Hier fließt der Strom tatsächlich direkt vom Erzeuger zum Abnehmer. Dies ist das klassische Modell. Oft wird dabei ein Dienstleister, ein sogenannter „Sleeving“-Partner, eingeschaltet, der die physische Netzanbindung und die Verwaltung des Stromflusses übernimmt. Man kann sich das wie eine direkte Lieferkette vorstellen: Der Strom wird in den Windpark-Container gefüllt und zum Unternehmen transportiert.
  • Virtuelle PPAs (VPPA): Bei dieser Form gibt es keine physische Lieferung. Es handelt sich um eine rein finanzielle Vereinbarung, die als Contract-for-Difference (CfD) bekannt ist. Der Vertrag legt einen festen Strompreis fest. Wenn der Marktpreis über diesem Preis liegt, zahlt der Erzeuger die Differenz an das Unternehmen. Liegt der Marktpreis darunter, zahlt das Unternehmen die Differenz an den Erzeuger. Das Unternehmen bezieht seinen Strom also weiterhin vom normalen Versorger, sichert sich aber über den VPPA-Vertrag gegen Preisschwankungen ab und verbucht gleichzeitig die Herkunftsnachweise für den grünen Strom.

Onsite vs. Offsite

Diese Unterscheidung bezieht sich auf den Standort der Stromerzeugung:

  • Onsite-PPA: Die Energie wird direkt am Standort des Unternehmens erzeugt. Das bekannteste Beispiel ist eine Solaranlage auf dem Firmendach oder eine Windturbine auf dem Werksgelände. Diese Lösung ist ideal für Unternehmen, die ihren eigenen Verbrauch decken und die Infrastruktur direkt nutzen möchten.
  • Offsite-PPA: Die Energieanlage befindet sich geografisch weit entfernt vom Unternehmen. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist, aber bilanziell dem Unternehmen zugeordnet. Das Unternehmen kauft den Strom vom Netz und die Herkunftsnachweise vom Erzeuger, was es ihm ermöglicht, den Strom als „grün“ zu bilanzieren.

Hybride und 24/7-PPAs: Die Zukunft der PPA-Modelle

Die PPA-Landschaft entwickelt sich ständig weiter:

  • Hybride PPAs: Diese Modelle kombinieren die Erzeugung aus erneuerbaren Quellen (z. B. Wind und Solar) mit Batteriespeichern. So kann überschüssige Energie gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden, was die Versorgungssicherheit erhöht und die Abhängigkeit von wetterbedingten Schwankungen verringert.
  • 24/7-Carbon-Free Energy (CFE) PPAs: Das ambitionierteste Modell für Unternehmen, die wirklich lückenlose Nachhaltigkeit anstreben. Herkömmliche PPAs bilanzieren den Stromverbrauch oft nur jährlich. 24/7-CFE-PPAs stellen sicher, dass zu jeder Stunde des Tages und der Nacht so viel erneuerbare Energie produziert wird, wie das Unternehmen verbraucht. Dies ist besonders für datenintensive Branchen (z. B. Rechenzentren) von Relevanz und gilt als Goldstandard der grünen Stromversorgung.

(Source: Intelmarket Research)


Markttrends und aktuelle Entwicklungen: Ein Blick auf die globale Dynamik

Der Markt für Corporate PPAs ist in voller Fahrt und bricht kontinuierlich neue Rekorde. Die Zahlen sprechen für sich und zeigen, wie stark sich diese Verträge als Instrument für die Energiewende etabliert haben.

Globaler Rekordboom und dominierende Akteure

Das Jahr 2023 markierte einen entscheidenden Wendepunkt: Mit global 36,7 GW an abgeschlossenen Corporate PPAs, laut einer Analyse von BloombergNEF, wurde das Vorjahresvolumen um beeindruckende 12 % übertroffen. (Source: PW Consulting) Andere Berichte beziffern den Wert sogar auf 46 GW, was die enorme Wachstumsdynamik unterstreicht. (Source: Bird&Bird) Dieser Trend setzte sich im Jahr 2024 fort, als die globalen „Clean-Energy“-Vereinbarungen ein neues Rekordhoch von 68 GW erreichten – ein Zuwachs von 29 %. (Source: S&P Global)

Eine Schlüsselrolle in dieser Entwicklung spielen die Rechenzentren. Angetrieben durch den rasanten Aufstieg der Künstlichen Intelligenz sind sie die dominierende Branche und schlossen allein über 17 GW an Deals ab. Diese Nachfrage treibt den Markt nicht nur an, sondern stellt die Energieinfrastruktur auch vor neue Herausforderungen, die oft mit innovativen Lösungen wie virtuellen PPAs gemeistert werden müssen.

Innovation und geografische Expansion

Der Markt wird nicht nur größer, sondern auch vielfältiger. Hybride PPAs, die Solarenergie mit Batteriespeichern kombinieren, sind auf dem Vormarsch und machten in Nordamerika im Jahr 2023 bereits 22 % der Verträge aus – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 7 % im Jahr 2021. Dieser Trend zeigt, dass Unternehmen zunehmend auf Lösungen setzen, die eine stabile und flexible Energieversorgung gewährleisten. (Source: PW Consulting)

Zudem gewinnt der PPA-Markt an globaler Breite. Während er lange Zeit von den USA und Europa dominiert wurde, wurden im Jahr 2023 34 % der PPAs in Schwellenländern abgeschlossen – fast doppelt so viel wie noch 2020. (Source: PW Consulting) Besonders in Japan ebnen neue staatliche Pläne für 2025 den Weg für eine florierende PPA-Landschaft, insbesondere in den Bereichen On-/Offshore-Wind, Solar-plus-Speicher und Wasserstoff. (Source: King&Wood Mallesons)

Aktuelle Megadeals als Taktgeber

Der Markt wird von beeindruckenden Großprojekten geprägt, die die Potenziale von PPAs verdeutlichen:

  • Google und Brookfield: Ein wegweisendes 20-Jahres-Abkommen über 670 MW, mit der Option auf eine gigantische Ausweitung auf bis zu 3 GW. Dies ist das bisher größte PPA-Abkommen im Bereich der Wasserkraft. (Source: Financial Times)
  • Georgia Power (USA): Ein ambitioniertes Programm mit fünf neuen Solar-PPAs über insgesamt 1.068 MW, das bis 2028 in Betrieb gehen soll. (Source: Reuters)
  • Grenergy (Chile) und Acme Solar (Indien): Auch in Schwellenländern werden Megadeals abgeschlossen, die die Energiewende vorantreiben. Grenergy sicherte sich einen Solar-PPA über 390 GWh/Jahr (Source: CincoDias), während Acme Solar einen 25-jährigen PPA über 300 MW unterzeichnete, was das Engagement des Landes für erneuerbare Energien unterstreicht. (Source: The Times of India)

Diese Entwicklungen zeigen klar: PPAs sind längst keine Nischenlösung mehr, sondern ein zentrales Werkzeug für globale Unternehmen, um Wachstum und Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden.


Die strategischen Vorteile von PPAs für Ihr Unternehmen

Ein Corporate PPA ist weit mehr als ein simpler Stromliefervertrag. Er ist ein strategisches Instrument, das Unternehmen dabei hilft, gleich mehrere Herausforderungen gleichzeitig zu meistern – von der Finanzplanung bis zur Nachhaltigkeitsberichterstattung:

Kostenstabilität und Schutz vor Preisschwankungen

Einer der größten Anreize für Unternehmen sind die finanziellen Vorteile. Durch die langfristige Preisbindung in einem PPA können Sie sich effektiv gegen die Unsicherheiten des Energiemarktes absichern. Während andere Unternehmen den volatilen Spotmarktpreisen ausgesetzt sind, profitieren Sie von kalkulierbaren und stabilen Energiekosten über viele Jahre. Dies ermöglicht eine präzise Budgetplanung und schützt Ihre Gewinnmargen vor unerwarteten Preissprüngen.

Echter Beitrag zu Nachhaltigkeits- und Emissionszielen

PPAs sind ein wirkungsvolles Werkzeug, um Ihre Nachhaltigkeitsversprechen in die Tat umzusetzen. Der Kauf von grünem Strom über einen PPA liefert Ihnen Herkunftsnachweise (Renewable Energy Certificates oder Guarantees of Origin), die für das Scope-2-Reporting von CO₂-Emissionen unerlässlich sind. (Source: Redcliffe Training)

Dieser direkte Bezug zu erneuerbaren Energien unterstützt Sie nicht nur bei der Erreichung international anerkannter Klimaziele (wie z. B. RE100 oder der Science Based Targets Initiative (SBTi)), sondern auch bei der Berichterstattung an Organisationen wie das CDP. (Source: Pexapark) Insbesondere 24/7-PPAs, die eine lückenlose Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen gewährleisten, sind ein wichtiger Standard für Unternehmen, die eine echte Dekarbonisierung ihrer Stromversorgung anstreben.

Sicherung von Investitionen und Förderung neuer Projekte

Indem Sie sich zur langfristigen Abnahme von Strom verpflichten, geben Sie den Entwicklern von erneuerbaren Energieprojekten die notwendige Investitionssicherheit. Diese garantierten Einnahmen erleichtern es den Projektentwicklern, Finanzierungen von Banken zu erhalten und so neue Wind- und Solarparks zu bauen. Damit werden Sie zu einem aktiven Förderer der Energiewende.

Zudem schaffen innovative Modelle wie hybride oder synthetische PPAs neue Möglichkeiten, die Finanzierung zu sichern und Risiken zu minimieren, was den Markt weiter ankurbelt.

Innovationsförderung und breitere Marktteilnahme

PPAs sind ein Katalysator für Innovation. Sie treiben den Ausbau von erneuerbaren Energien in Regionen voran, in denen es ohne langfristige Abnahmeverträge keine Investitionen gäbe – insbesondere in Schwellenländern.

Darüber hinaus senken neue Modelle wie aggregierte PPAs die Einstiegshürden für kleinere und mittlere Unternehmen (KMUs). Indem sich mehrere Unternehmen zu einem Konsortium zusammenschließen, können sie gemeinsam die Vorteile eines PPAs nutzen, die zuvor nur Großkonzernen vorbehalten waren.


Risiken und Herausforderungen: Was Unternehmen beachten sollten

Trotz ihrer vielen Vorteile sind Corporate PPAs keine risikofreie Lösung. Unternehmen müssen die potenziellen Fallstricke kennen und sorgfältig planen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Hier sind die wichtigsten Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt:

Regulatorische und politische Unsicherheiten

Der Rahmen für Nachhaltigkeit ändert sich ständig. Zertifizierungsstandards wie RE100 und die Science Based Targets Initiative (SBTi) werden immer strenger, was die Messlatte für Unternehmen höher legt. Auch politische Entscheidungen, wie die Einstellung von Subventionen oder Steueränderungen in wichtigen Märkten wie den USA, können die Attraktivität und die Machbarkeit von PPAs beeinträchtigen. Solche politischen Fluktuationen können die langfristige Planung erschweren und unvorhersehbare Kosten verursachen.

Komplexität und technische Risiken

Ein PPA ist ein langfristiger Vertrag, der oft eine Laufzeit von 10 bis 25 Jahren hat. Diese Komplexität erfordert umfassendes juristisches und technisches Know-how. Zudem birgt die Natur erneuerbarer Energien ein inhärentes Risiko: Wind- und Solaranlagen produzieren Strom nicht rund um die Uhr. Das kann zu Engpässen in der Versorgung führen. Obwohl hybride PPA-Modelle, die Batteriespeicher integrieren, die dieses Problem mindern, können sie es nicht vollständig eliminieren.

Marktpreis- und Mengenrisiken

Selbst bei einem Festpreis sind Unternehmen Risiken ausgesetzt. Eines der größten Risiken ist das sogenannte „Take-or-Pay“-Risiko: Unternehmen verpflichten sich, eine bestimmte Strommenge abzunehmen – unabhängig davon, ob sie diese Menge tatsächlich verbrauchen. Wenn der Abnehmer seine zugesagte Menge nicht kauft, drohen erhebliche finanzielle Nachteile. (Source: PW Consulting)

Auch der PPA-Preis selbst kann eine Herausforderung darstellen. Obwohl PPAs vor Preisschwankungen schützen, sind die allgemeinen Preise für erneuerbare Energien gestiegen. Zum Beispiel liegen die PPA-Preise für Solarenergie, die vor einigen Jahren noch sehr niedrig waren, aufgrund der gestiegenen Nachfrage und politischer Unsicherheiten heute bei knapp unter 50 $/MWh. (Source: pv magazine)


Empfehlungen für Unternehmen: So gelingt die PPA-Implementierung

Die Entscheidung für einen PPA ist eine strategische Weichenstellung. Damit sie erfolgreich ist, sollten Unternehmen einen strukturierten Prozess verfolgen, der alle relevanten Aspekte – von der Bedarfsanalyse bis zur Vertragsgestaltung – berücksichtigt:

Ziele klar definieren

Bevor Sie in den Markt eintreten, ist eine sorgfältige Analyse unerlässlich. Klären Sie, welche Strommenge Ihr Unternehmen benötigt und welche spezifischen Nachhaltigkeitsziele Sie verfolgen. Soll die PPA-Lösung nur den jährlichen Stromverbrauch ausgleichen oder streben Sie einen echten 24/7-Dekarbonisierungsansatz an? Indem Sie Ihre Ziele präzise formulieren, schaffen Sie die Grundlage für die Auswahl des passenden PPA-Modells.

Das passende PPA-Modell wählen

Die Wahl des richtigen Modells ist entscheidend. Überlegen Sie, ob ein physischer PPA, bei dem der Strom direkt fließt, oder ein virtueller PPA, der sich auf eine finanzielle Absicherung konzentriert, besser zu Ihrer Unternehmensstruktur passt. Auch die Standortfrage (Onsite vs. Offsite) und die Integration von Speicherlösungen (Hybrid-PPA) sollten in diesem Schritt bewertet werden.

Markt und Partner sorgfältig auswählen

Der PPA-Markt ist komplex und schnelllebig. Arbeiten Sie mit erfahrenen Partnern zusammen, die Sie durch den Prozess navigieren. Dies können große Energieerzeuger wie RWE, Ørsted oder TotalEnergies sein, aber auch spezialisierte Dienstleister wie Pexapark, die sich auf die Vertragsgestaltung und Marktanalyse spezialisiert haben. Eine fundierte Marktrecherche hilft, den richtigen Partner zu finden und Ihnen die besten Konditionen zu sichern.

Risiken aktiv absichern

Langfristige Verträge bergen Risiken, die Sie proaktiv adressieren sollten. Nutzen Sie Risikoabsicherungs-Tools wie Preis-Kollare oder synthetische PPAs, um sich gegen unvorhergesehene Marktentwicklungen zu schützen. Insbesondere bei „Take-or-Pay“-Klauseln ist eine genaue Prüfung wichtig, um finanzielle Nachteile zu vermeiden.

Zertifikate und Reporting strategisch nutzen

Stellen Sie sicher, dass Ihr PPA die erforderlichen Herkunftsnachweise (Renewable Energy Certificates oder Guarantees of Origin) liefert, die für Ihr ESG-Reporting und die Einhaltung internationaler Standards wie SBTi und RE100 notwendig sind. Eine transparente und regelmäßige Berichterstattung an Ihre Stakeholder, Investoren und Kunden stärkt das Vertrauen in Ihr Engagement und macht Ihre Nachhaltigkeitsbemühungen messbar.


Ausblick und Zukunftsperspektiven: Die nächste Welle der Energiewende

Die Ära der Corporate PPAs hat gerade erst begonnen. Während PPAs bereits eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung spielen, deuten alle Anzeichen darauf hin, dass ihre Bedeutung in den kommenden Jahren noch exponentiell steigen wird. Der Blick in die Zukunft zeigt ein Bild von massivem Wachstum, technologischer Innovation und globaler Expansion.

Massive Marktexpansion

Marktanalysen prognostizieren eine beeindruckende Entwicklung. Laut Berichten wird der globale Corporate-PPA-Markt von 28,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf fast 90 Milliarden US-Dollar bis 2033 anwachsen – was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 14,2 % entspricht. (Source: Data Intelo) Betrachtet man den gesamten PPA-Markt, sind die Zahlen noch beeindruckender: Ein Anstieg von 595 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 auf über 7,6 Billionen US-Dollar bis 2034, mit einer CAGR von 32,8 %. (Source: GlobeNewswire) Dieses Wachstum unterstreicht, dass PPAs nicht nur ein Trend sind, sondern sich zu einem Grundpfeiler der globalen Energieversorgung entwickeln.

Neue Technologien als Treiber

Die Zukunft der PPAs liegt in der Technologie. Hybride Modelle, die erneuerbare Erzeugung mit Batteriespeichern kombinieren, werden von einer Ausnahme zur Norm. Sie lösen die Herausforderung der intermittierenden Energieproduktion und bieten Unternehmen eine konstante und zuverlässige Stromversorgung. Ein weiterer entscheidender Trend ist die 24/7-Carbon-Free Energy (CFE), bei der die Stromversorgung zu jeder Stunde des Tages und der Nacht mit erneuerbaren Energien abgestimmt wird. Dieses Modell ist besonders für energieintensive Branchen wie Rechenzentren von großer Bedeutung, die rund um die Uhr eine zuverlässige und grüne Stromquelle benötigen.

Globale Ausweitung

Die PPA-Welle beschränkt sich nicht mehr auf Europa und Nordamerika. Regionen wie der Asien-Pazifik-Raum (insbesondere Indien und Vietnam) sowie Lateinamerika erleben einen rasanten Zuwachs an PPA-Transaktionen. Dieser Trend wird durch ein gesteigertes Umweltbewusstsein und eine verbesserte Regulierung vorangetrieben. Japan ist ein gutes Beispiel hierfür: Durch gezielte staatliche Pläne zur Förderung von Offshore-Windkraft, Speicherlösungen und grünem Wasserstoff wird der PPA-Markt des Landes gezielt gefördert. (Source: King&Wood Mallesons)


Fazit: PPAs als strategischer Weg in die Zukunft

Corporate Power Purchase Agreements (PPAs) sind weit mehr als eine einfache Methode zur Strombeschaffung. Sie sind ein strategisches Werkzeug, das Kostensicherheit, ökologische Verantwortung und die Erreichung Ihrer Unternehmensziele miteinander verbindet. Ob es um eine vollständige 24/7-Dekarbonisierung geht, innovative hybride Modelle oder die internationale Expansion – PPAs sind flexibel, wirkungsvoll und zukunftssicher.

Unternehmen, die frühzeitig auf das richtige PPA-Modell setzen, können nicht nur Marktchancen ergreifen, sondern sich auch als nachhaltiger Vorreiter in ihrer Branche positionieren. Insbesondere in Zeiten des schnellen digitalen Wandels und wachsender klimatischer Herausforderungen bieten PPAs das perfekte Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Verantwortung.


FAQ – Häufige Fragen zu Corporate PPAs

Um die wichtigsten Aspekte noch einmal kompakt zusammenzufassen, beantworten wir hier einige der häufigsten Fragen rund um Corporate PPAs:

FrageAntwort
Was ist ein Corporate PPA?Ein langfristiger Stromliefervertrag (5 bis 25 Jahre) zwischen einem Stromerzeuger (meist aus erneuerbaren Quellen) und einem Unternehmen.
Physisch oder virtuell – was passt besser?Ein physischer PPA liefert den Strom tatsächlich zum Unternehmen, während ein virtueller PPA eine rein finanzielle Absicherung gegen Preisschwankungen ist. Virtuelle PPAs sind oft flexibler, besonders bei komplexen Portfolios.
Was bedeutet 24/7-PPA?Bei einem 24/7-PPA wird der Stromverbrauch eines Unternehmens stündlich bilanziell mit erneuerbarem Strom abgeglichen. Es geht nicht um einen Jahresmittelwert, sondern um eine echte Dekarbonisierung zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Welche Branchen nutzen PPAs am meisten?Besonders Cloud- und IT-Unternehmen, die Schwerindustrie und zunehmend auch der Einzelhandel setzen auf PPAs.
Sind PPAs nur in entwickelten Märkten relevant?Nein. Im Jahr 2023 wurden 34 % der globalen PPA-Projekte in Schwellenländern abgeschlossen – fast doppelt so viele wie im Jahr 2020.
Welche Risiken gibt es?Zu den Risiken gehören regulatorische Unsicherheiten, komplexe Vertragsgestaltungen und die schwankende Produktion erneuerbarer Energien. Lösungen wie hybride PPAs und Preisabsicherungen können diese Risiken mindern.

Sind Sie bereit für Ihre grünen Power-Projekte?

Die Weichen sind gestellt. Die Zeit ist reif, um Ihr Unternehmen aktiv in die Energiezukunft zu führen.

  • Sprechen Sie mit Expert:innen über maßgeschneiderte PPA-Lösungen, die genau auf die Bedürfnisse Ihres Unternehmens zugeschnitten sind.
  • Bewerten Sie Ihr Energieportfolio und identifizieren Sie Potenziale für innovative Hybrid- oder 24/7-PPAs.
  • Fordern Sie Ihre kostenlose PPA-Roadmap an, um einen umfassenden Überblick über Modellvergleiche, rechtliche Analysen und einen detaillierten Kosten-Nutzen-Check zu erhalten.

Nehmen Sie die Zukunft Ihrer Energieversorgung selbst in die Hand!